Ein weiterer Baustein im Landwehrpuzzle

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Stück für Stück werden die Forschungen zu den westfälischen Landwehren von der Altertumskommission für Westfalen zusammengetragen und ergänzt. Das erste ostwestfälische Teilprojekt in Zusammenarbeit mit der GeFAO wurde nun erfolgreich abgeschlossen.

Von Juli bis Ende September befasste sich die Archäologin Birte Reepen M.A. mit der systematischen Erfassung von Landwehrresten in Minden-Lübbecke, Bielefeld und Gütersloh. Dabei wurden Informationen zu bekannten Bodendenkmälern und bisherige Forschungs-ergebnisse erstmals umfassend in einer Datenbank und einer westfalenweiten Kartierung zusammengetragen. Diese Informationen dienten als Grundlage um gezielt nach weiter-gehenden Hinweisen auf Landwehren zu forschen. Die Sammlung konnte so um zahlreiche Kartenausschnitte und Literaturquellen ergänzt werden in denen z.B. (Flur-)Namen und besondere Siganturen auf den ehemaligen Verlauf von Landwehren hinweisen. Die Kartierung enthält nun neben den Flurnamen auch die (ehemaligen) Standorte von Warttürmen und die Lokalisierung von Landwehrdurchlässen, die häufig durch Schlagbäume gekennzeichnet waren. Außerdem wurden die bekannten und rekonstruierten Verläufe der Befestigungs-anlagen der Landwehren eingetragen. Neben den genannten Hilfmitteln halfen auch Luftbilder und Digitale Geländemodelle bei der Rekonstruierung weiterer Teilstücke.

Soweit wie möglich wurden die Teilstücke zu Funktionseinheiten zusammengefasst, sodass Stück für Stück die Gliederung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kulturlandschaft erschlossen werden kann. Im Bearbeitungsgebiet finden sich besonders häufig Hinweise auf die befestigten Grenzen zwischen verschiedenen Herrschaftsbereichen (z.B. von Ravensberg und Rheda). Neben Stadtlandwehren (z.B. Bielefeld) gibt es aber auch zahlreiche kürzere Wallanlagen, die als Wegesperren etwa den Verkehr kontrollierten. Solche Wegesperren finden sich hier häufig entlang des Teutoburger Waldes, wo sie bedeutende (Fern-)Straßen überwachten.