In den Jahren 2009 bis 2013 wurden in Erwitte-Schmerlecke, Kr. Soest, zwei Galeriegräber der Jungsteinzeit ausgegraben. Die Grabungen selbst und die begleitenden Untersuchungen des aus beiden Gräbern geborgenen Skelettmaterials von annähernd 800 Individuen sowie der Tierknochen wurden durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert, die abschließenden Auswertungen hingegen nicht in vollem Umfang.
Um das Publikationsvorhaben zum Abschluss zu bringen, hat die GeFAO einen entsprechnenden Antrag zum Denkmalsförderungsprogramm 2019 des Landes Nordrhein-Westfalen eingereicht. Dieses Projekt wurde positiv beschieden. Daher kann die GeFAO − in fachlicher Kooperation mit der Altertumskommission für Westfalen − die noch ausstehende Verschriftlichung zum publikationsreifen Manuskript finanzieren. Von Januar bis Ende Juni 2019 wird die Archäologin Dr. Kerstin Schierhold, die das Projekt koordiniert und in der Vergangenheit die Auswertungen bereits weit vorangetrieben hat, diese Aufgabe übernehmen. Die Forschungsergebnisse zu den derzeit europaweit am besten erforschten Megalithgräbern aus Schmerlecke sind nicht nur für die westfälische Region relevant, sondern strahlen auch auf die europäische Megalithforschung aus. Einige kürzere Vorberichte liegen bereits in internationalen Tagungsbänden vor. Die außergewöhnlich gute Erhaltung ermöglicht zudem neue Erkenntnisse und überregionale Vergleiche vor allem hinsichtlich der in den Kollektivgräbern bestatteten Individuen.
Die abschließende Publikation dieser Ergebnisse bedeutet eine wichtige Ergänzung des an der Altertumskommission für Westfalen angesiedelten Projekts zur Megalithik in Westfalen.